Mutter liegt mit Baby im Bett.

Das Wochenbett – Alles über seine Bedeutung und die Dauer

Warum das Wochenbett so wichtig ist und wie Du Dich darauf vorbereitest

Du bist schwanger und Dir ist noch unklar, was es mit dem Wochenbett auf sich hat? Dann wird Dir dieser Artikel die wichtigsten Fragen beantworten! Er ist in enger Zusammenarbeit mit unserer LILLYDOO Hebamme Sissi Rasche entstanden. Sie ist Expertin auf dem Gebiet und eine echte Verfechterin des Wochenbetts, das inzwischen schon lange nicht mehr so ausgiebig praktiziert und zelebriert wird wie früher. Dabei ist es so wichtig! Aber erst einmal zurück zum Anfang:

Was ist das Wochenbett?

Das Wochenbett ist die erste Zeit nach der Geburt, in der sich die frischgebackenen Eltern und das Neugeborene genauestens kennenlernen. Dabei wird die meiste Zeit tatsächlich in und auf dem Bett verbracht, die körperlichen Aktivitäten werden stark heruntergeschraubt und die intensive erste Zeit als Familie genossen.

Wie lange dauert das Wochenbett?

Unsere Hebamme Sissi empfiehlt, dass man sich für das Wochenbett wirklich ausgiebig Zeit nehmen sollte. Nicht ohne Grund heißt es WOCHENbett. Idealerweise dauert es ganze acht Wochen. Vielen Mamas ist das aber zu lang, sodass sie das Wochenbett teilweise stark verkürzen oder ganz ausfallen lassen. Manchmal auch aus Unwissenheit. Letztendlich ist es natürlich immer eine persönliche Entscheidung, wie viel Zeit man sich dafür nehmen möchte. Aber zumindest das sogenannte Früh-Wochenbett sollte jede Mama mit ihrem Baby wahrnehmen. Dies beginnt am ersten Tag nach der Geburt und dauert zehn Tage.

Warum wird das Wochenbett empfohlen?

Die erste Zeit nach der Geburt ist für Dich und Dein Kind besonders wichtig, um eine feste Bindung aufzubauen. Das Wochenbett bietet die optimale Atmosphäre, um die intensive Nähe zwischen euch beiden zu spüren und zu genießen. Und auch Dein Partner hat nun ausgiebig die Möglichkeit, jeden Zentimeter eures kleinen Entdeckers, jede Facette seiner kleinen Persönlichkeit kennenzulernen.

Dazu kommt, dass eine Geburt immer eine körperliche und häufig auch eine seelische Herausforderung ist. Das Wochenbett dient deshalb auch zur Erholung und Regeneration. Zudem fördert das Einhalten des Wochenbetts die Rückbildung und das Abheilen der Geburtsverletzungen. Dazu kommt, dass Babys und Mamas in den ersten Wochen nach der Geburt häufig ein wenig Zeit brauchen, um beim Stillen Routine zu entwickeln. Manchmal kommt es auch zu Milchstau oder anderen Stillproblemen. Da ist es gut, wenn man im Wochenbett genügend Zeit und Ruhe hat, um das Stillen zu üben.

Und nicht zuletzt unterstützt das Wochenbett auch dabei, die eigene Familienkonstellation zu finden. Ein neues Familienmitglied würfelt diese nämlich manchmal ganz schön durcheinander. Wer die Zeit nach der Geburt ganz entspannt im Bett verbringt, kann die zukünftige Rollenverteilung besser koordinieren beziehungsweise dabei zusehen, wie sie sich von ganz allein entwickelt.

Wie verbringe ich das Wochenbett?

Sissi empfiehlt während des Wochenbetts ganz viel Haut-an-Haut-Kontakt mit dem Baby, um die Bindung zwischen Eltern und Baby zu stärken. Für die optimale Erholung solltest Du außerdem darauf achten, dass Du viel Ruhe und Schlaf bekommst. Wenn Du stillst, bist Du in den ersten Wochen alle zwei bis drei Stunden wach. Das kann ganz schön schlauchen! Es bietet sich deshalb an, konsequent immer Schlaf zu suchen, wenn auch Dein Baby schläft. So bist Du dem schönen, aber schnell auch stressigen Babyalltag besser gewappnet.

In Zuge dessen rät Sissi, dass Du das Wochenbett wörtlich nehmen und gerade zu Beginn die meiste Zeit des Tages im Bett verbringen solltest. Verschiebe längere Spaziergänge auf einen späteren Zeitpunkt und versuche Dich auf kurze Laufwege innerhalb der Wohnung zu beschränken, um die Rückbildung zu fördern. Teil der Erholung ist zudem eine ausgewogene Ernährung, von der Du und auch Dein kleiner Entdecker profitieren. Am besten sind gesunde und kräftigende Mahlzeiten, wie Kraftbrühen, die gleichzeitig nicht zu schwer im Magen liegen.

Schön ist auch, wenn Du schon während des Wochenbetts Rituale entwickelst, die Du in eurem Babyalltag weiterführst. Dazu bietet sich zum Beispiel eine tägliche Babymassage und – sobald sich das Wochenbett dem Ende neigt und Du schon wieder länger auf den Beinen bist – regelmäßiges Tragen im Tragetuch an. In den ersten Wochen ist das Tragetuch für Deinen Partner eine tolle Möglichkeit, ganz nah bei eurem Baby zu sein.

Wir möchten Dir zudem auch ans Herz legen, dass manche Dinge während des Wochenbetts einfach mal hintenangestellt werden dürfen. Dazu gehört zum Beispiel der Haushalt oder Dein Smartphone, genau wie Fernsehen und Co. Du brauchst Dir auch keine Gedanken darüber zu machen, dass Du für Deine Besucher hübsch aussehen musst. Überhaupt brauchst Du Besuchern während des Wochenbetts nicht alles recht machen. Stattdessen kannst Du endlich einmal ohne schlechtes Gewissen die netten Hilfsangebote von Familie und Freunden annehmen. Du wirst sehen: Das freut nicht nur Dich, sondern auch sie. Und Du hast mehr Zeit, um die Zweisamkeit mit Deinem Baby zu genießen.

Wenn Du all diese Empfehlungen berücksichtigst und gut versorgt wirst, beugt das übrigens ganz automatisch dem sogenannten Baby Blues vor. Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit sind nämlich häufig Folgen von zu wenig Schlaf und Erholung.

Welche Rolle spielt meine Hebamme während des Wochenbetts?

LILLYDOO Hebamme Sissi weiß genau um die besondere Rolle von Hebammen in der Zeit nach der Geburt. Schließlich ist sie selbst fast täglich zur Nachsorge bei ihren Frauen und weiß damit aus erster Hand, dass Hebammen im Wochenbett eine große Stütze sein können. In den ersten zehn Tagen besuchen Hebammen die frischgebackene Mama und ihr Baby täglich. Was viele nicht wissen: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nicht nur diese ersten zehn Besuche, sondern in den ersten acht Wochen nach der Geburt auch noch 16 weitere Hebammenbesuche, wenn Du diese Hilfe möchtest. Zusätzlich werden die Kosten von bis zu acht Besuchen übernommen, wenn Du in den Monaten danach Stillprobleme – auch beim Abstillen – hast.

Die Aufgaben einer Hebamme während des Wochenbetts sind vielfältig. So überwacht sie natürlich das körperliche und seelische Befinden der Mama, die Rückbildungsvorgänge, die Wundheilung und den Wochenfluss. Beim Baby überprüft sie die allgemeine Entwicklung und das Wachstum. Dazu wird das Baby unter anderem gewogen, der Windelinhalt inspiziert und das Trinkverhalten beobachtet.

Dazu kommt aber ein Aufgabenbereich, der mindestens genauso wichtig ist: Die emotionale Unterstützung der Eltern, vor allem der Mutter. Die ist durch die vielen Hormone emotional oft weniger ausgeglichen und gerade beim ersten Kind können so viele neue Eindrücke und Aufgaben manchmal überfordernd wirken. Überforderung und damit einhergehenden Baby Blues, können erfahrene Hebammen schnell erkennen und gegebenenfalls etwas dagegen unternehmen. Falls es bei der Mutter sogar zu Wochenbettdepressionen kommen sollte, wissen sie am besten, wann Zeit ist, Hilfe zu holen. Hebammen unterstützen Dich außerdem beim Einüben des Stillens und bei Stillproblemen. Diese können junge Mamas leicht verunsichern, weshalb eine Expertin an ihrer Seite ihnen nicht nur wertvolle Tipps, sondern auch schnell Sicherheit vermitteln kann.

Im folgenden Video erzählt unsere Hebamme Sissi Dir, wie der Wochenbettbesuch einer Hebamme verläuft:

Bestimmt kann Dir Deine Hebamme zu einem geeigneten Zeitpunkt auch schon erste Übungen zur Wochenbettgymnastik zeigen. Diese unterstützt den Rückbildungsprozess und gibt Energie. Wenn Du nach dem Wochenbett einen Rückbildungskurs machen möchtest, solltest Du Dich am besten schon vor der Entbindung nach einem geeigneten Kurs umsehen.

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Wie bereite ich mich (und mein Umfeld) auf das Wochenbett vor?

Sissi rät Dir, schon vor der Geburt darüber zu sprechen, wie man das Wochenbett gestalten möchte. Dazu kannst Du mit Deinem Partner die folgenden Fragen beantworten:

  • Wer kümmert sich um den Haushalt? Während des Wochenbetts gibt es einfach Wichtigeres als Staubsaugen und Wäsche. Bedenke aber, dass es wenig Sinn macht, alle Haushaltsaufgaben auf Deinen Partner abzuwälzen. Schließlich soll er ja auch genügend Zeit zum Kuscheln haben, oder? Im Wochenbett ist es deshalb oft sinnvoll, eine Mütterpflegerin oder eine Haushaltshilfe einzustellen. Kümmere Dich rechtzeitig, also schon einige Wochen vor dem errechneten Geburtstermin, darum. Beachte dabei, dass gesetzliche Krankenkassen die Kosten für eine Haushaltshilfe nur bedingt übernehmen: Unterstützt Dich Dein Partner oder andere enge Familienmitglieder, musst Du die Kosten dafür selbst tragen. Hat Dein Partner aber nicht über das komplette Wochenbett hinweg Urlaub, dann werden immerhin jene Tage gezahlt, an denen Du keine familiäre Unterstützung im Haushalt hast.

  • Wann und wie oft kommt Besuch? Es ist verständlich, dass alle engen Freunde und Verwandte das neue Familienmitglied kennenlernen möchten. Aber im Wochenbett stehen nun einmal Dein Baby, Du, Dein Partner und eventuell Geschwister im Mittelpunkt. Sissis Faustregel ist deshalb: Nur ein Besuch pro Tag. Und der darf sich gern nützlich machen und zum Beispiel Essen mitbringen.

  • Was lässt sich vorbereiten? Damit Du während des Wochenbetts nicht zu lang am Herd herumstehen musst, macht es Sinn Essen vorzukochen und einzufrieren. So kannst Du Dich mit wenig Aufwand mit Deinem Lieblingsessen verwöhnen. Praktisch ist auch, wenn sich manche Dinge von ganz allein erledigen, zum Beispiel der Windelnachschub. Mit einem LILLYDOO Abo kommen Windeln & Co. ohne Aufwand direkt zu Dir nach Hause und Du hast noch eine Sache weniger, um die Du Dich während des Wochenbetts kümmern musst.

Übrigens: Weitere Expertentipps rund ums Wochenbett, den Babyalltag und das Elternsein erhältst Du mit unserem #momlife Newsletter regelmäßig in Dein E-Mail Postfach.

Und hier noch ein exklusiver Tipp von unserer Hebamme Sissi: Besorge Dir noch vor der Entbindung einen Bauchgurt und trage ihn während des Wochenbetts regelmäßig. Ein solcher Gurt sorgt dafür, dass die Bauchmuskeln schneller den Weg an ihre ursprüngliche Position finden, unterstützt die Rückbildung und gibt – gerade nach Kaiserschnitten – ein gutes, stabilisierendes Gefühl.

Wir hoffen, Dir mit diesem Artikel Deine dringlichsten Fragen zum Thema Wochenbett beantwortet zu haben. Wenn Du es noch genauer wissen möchtest, steht Dir Deine Hebamme sicher gern mit Rat und Tat beiseite. Gerne kannst Du Deine Fragen auch an uns richten.

Wir wünschen Dir ein erholsames, einzigartiges Wochenbett!

Das ist eine komplett individuelle Entscheidung. Im besten Fall nimmst Du Dir acht Wochen für das Wochenbett Zeit. Wenn Dir das zu lang ist, solltest Du auf jeden Fall das sogenannte Früh-Wochenbett wahrnehmen, welches zehn Tage dauert.

Das Wochenbett beschreibt die Zeit nach der Geburt, die Du tatsächlich hauptsächlich im Bett verbringst. Jetzt hat Dein Körper Zeit, sich zu regenerieren. Währenddessen kannst Du Dein Baby genau kennenlernen und ausgiebig die Nähe zu ihm genießen.

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