
7 Tipps für die Abendroutine mit Kleinkind
So begleitest Du Deinen kleinen Entdecker gut in den Schlaf
By LILLYDOO
Dein Kind benötigt nach einem erlebnisreichen Tag genügend und erholsamen Schlaf. Und auch Du freust Dich abends sicher auf einige wohlverdiente Stunden für Dich oder darauf, selbst einfach ins Bett zu fallen. Dass Du jederzeit im Stehen einschlafen könntest, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sich Dein Kleinkind genauso auf die Schlafenszeit freut wie Du. Deshalb gestaltet sich das Zubettgehen leider nicht immer ganz so entspannt wie gewünscht. In diesem Artikel erfährst Du, warum es ganz normal ist, dass es Deinem Kind manchmal schwerfällt, in den Schlaf zu finden, und wie eine regelmäßige Abendroutine das Einschlafen erleichtern kann.
Wissenswertes zum Kleinkindschlaf
In den ersten Monaten schlafen Babys etwa 16 Stunden am Tag, Neugeborene sogar bis zu 20 Stunden. Dein Baby unterscheidet dabei noch nicht zwischen Tag und Nacht, sondern wechselt immer wieder zwischen noch relativ kurzen Schlaf- und Wachphasen. Zu Beginn ist es also ganz normal, dass Dein Kind mehrmals pro Nacht aufwacht, beispielsweise wenn es Hunger hat, eine frische Windel braucht oder das Bedürfnis nach Deiner Nähe verspürt. Auch wenn sich der Schlaf-Wach-Rhythmus bei den meisten Babys nach einer Weile einpendelt, verändert sich der Baby- und Kinderschlaf laufend. So kann es sein, dass Du Dich gerade über die neu gewonnene Schlafroutine freust, die bei euch Einzug gehalten hat, wenn die Nächte wieder kurz und unruhig werden. Das ist nichts Ungewöhnliches, denn viele Entwicklungsschritte wie zum Beispiel das Krabbeln-, Sprechen- oder Laufen lernen sind so aufregend, dass Dein Kind sie nachts verarbeitet. Auch das Zahnen macht Deinem Baby wahrscheinlich zu schaffen, sodass Einschlafprobleme oder unruhiger Schlaf die Folge sein können. Die gute Nachricht: Die Schlafprobleme während dieser Phasen sind meist nur vorübergehend.
Im zweiten Lebensjahr ist der Schlafbedarf Deines Kindes mit 10 bis 14 Stunden schon wesentlich geringer und auch das Durchschlafen bereitet nur noch wenigen Kindern Probleme. Stattdessen treten in diesem Alter häufiger Schwierigkeiten mit dem Zubettgehen und dem eigenständigen Einschlafen auf. Doch gerade im Kleinkindalter ist ausreichend Schlaf und Erholung für Deinen kleinen Entdecker wichtig, damit er genügend Energie hat, um täglich Neues zu entdecken und zu lernen. Eine gleichbleibende Abendroutine gibt Struktur und Sicherheit und kann Deinem Kind das Einschlafen so erleichtern. Auch wenn das Zubettgehen in jeder Familie anders abläuft und es natürlich euch überlassen bleibt, wie ihr eure Routine gestaltet, haben wir Dir einige Tipps und Anregungen für die Einschlafroutine mit Kleinkind zusammengestellt.
7 Tipps für die Abendroutine mit Kleinkind
1. Ausreichend Bewegung ermöglichen
Eltern wissen: Ein Kleinkind hat mehr Energie als eine ganze Fußballmannschaft. ;) Die Abendroutine
beginnt daher gewissermaßen schon tagsüber. Damit Dein Kind abends müde ist, ist es wichtig, dass es im
Laufe des Tages genügend Bewegung bekommt (Experten empfehlen mindestens 60 Minuten) und
abwechslungsreich gefordert wird. Anregungen dazu, wie Du den Bewegungsdrang Deines Kindes richtig
unterstützt, findest Du zum Beispiel in unserem Artikel „Sportliche
Aktivitäten für Dein Kleinkind“.
Wenn Dein Kind Mittagsschlaf macht, kann auch das Einfluss auf sein Schlafverhalten am Abend haben.
Achte daher darauf, dass mindestens vier Stunden Wachphase zwischen dem Mittagsschlaf und dem
abendlichen Schlafengehen liegen.
2. Die richtige Routine finden und dabeibleiben
Da Dein Kind mit Zeitangaben noch nicht viel anfangen kann, hilft ihm ein gleichbleibender Ablauf dabei
einzuschätzen, wann es Zeit zum Schlafen ist. Es kann sich so besser auf das Zubettgehen einstellen und
Konflikte können von vorneherein vermieden werden. Einen Ablauf zu finden, der für die ganze Familie gut
funktioniert, kann jedoch schon mal etwas länger dauern. Nimm Dir daher Zeit dafür, probiere
verschiedene Möglichkeiten aus und lass Dein Kind mitentscheiden. Wenn ihr einmal eine Struktur gefunden
habt, die für alle Familienmitglieder passt, halte möglichst an dieser fest.
Natürlich darf es auch mal zu Ausnahmen beim Einhalten der Routine kommen, beispielsweise im Urlaub, zu besonderen Anlässen oder wenn ihr außer Haus schlaft. Gerade an solch aufregenden Tagen kann eine bekannte Gute-Nacht-Geschichte, ein Schlaflied oder das Nachtlicht von zuhause Deinem Kind dabei helfen, sich trotzdem geborgen zu fühlen und zur Ruhe zu kommen.
3. Den Tag verarbeiten
Für viele Familien beginnt das tägliche Abendritual mit dem gemeinsamen Abendessen. Dabei kommen alle
Familienmitglieder zusammen und haben die Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre von ihrem Tag zu
berichten. Deinem Kind hilft der Austausch, die spannenden Dinge, die es im Laufe des Tages erlebt hat,
noch einmal Revue passieren zu lassen und einzuordnen. Auch beim Malen können sich viele Kinder gut
ausdrücken und Erlebtes verarbeiten. Wenn Du merkst, dass Deinen kleinen Entdecker etwas beschäftigt,
versuche am besten schon vor dem Zubettgehen mit ihm darüber zu sprechen. So hilfst Du ihm dabei,
gedanklich mit dem Tag abzuschließen und zur Ruhe zu kommen.
4. Ruhephase einläuten
Wer den ganzen Tag spielt und Neues erlebt, dem kann es schwerfallen, abends einfach die Augen zu
schließen und einzuschlafen. Daher empfiehlt es sich, den Übergang von der Aktiv- zur Ruhephase bewusst
einzuleiten, damit Dein Kind sich darauf einstellen kann, bald zu Bett zu gehen. Ein schönes Ritual, um
langsam den Abschluss des Tages einzuläuten, ist das gemeinsame Lesen und Betrachten eines Buches oder
das Hören eines Hörspiels. Bestimmt freut sich Dein Kind schon bald jeden Abend ganz gespannt auf die
gemeinsame Zeit und darauf, welche Geschichte es heute erwartet. Schöner Nebeneffekt: Das aktive Zuhören
fördert die Konzentration und sorgt meist dafür, dass die Augen von ganz allein zufallen. Einige
Familien schwören auch auf Gute-Nacht-Yoga vor dem Einschlafen. Durch die spielerischen, kindgerechten
Bewegungsabläufe lernen schon Kleinkinder, sich bewusst zu entspannen. Erkundige Dich am besten bei
Deinem lokalen Sportverein, ob spezielle Kurse angeboten werden. Alternativ findest Du viele passende
Übungen zum Nachmachen auch online.
5. Den richtigen Zeitpunkt wählen
Deinem Kind gelingt es trotz Müdigkeit nicht, in den Schlaf zu finden? Diese Situation kennen wohl die meisten
Eltern. Grund dafür kann sein, dass Dein Kind nicht rechtzeitig ins Bett gekommen ist. Auch wenn sich das
natürlich nicht immer vermeiden lässt, versuche, aufmerksam auf die Signale Deines Kindes zu achten, um den
richtigen Zeitpunkt zum Schlafengehen abzupassen. Anzeichen, dass Dein kleiner Entdecker reif fürs Bett ist,
sind zum Beispiel Augenreiben, Gähnen, Ungeduld oder Quengeln.
6. Die richtige Schlafumgebung schaffen
Damit es Deinem Kind gelingt, in seinem Bett Ruhe und Erholung zu finden, ist es wichtig, die richtige
Schlafumgebung zu schaffen. Um Ablenkung zu vermeiden, sollte das Bett ausschließlich dem Schlafen dienen und
Aktivitäten wie Spielen an einem anderen Ort stattfinden. Auch elektronische Geräte sollten möglichst nicht im
Schlafzimmer Deines Kindes verwendet werden. Ein Kuscheltier ist hingegen ein sinnvoller Bettgefährte, der
Deinem Kleinkind die nächtliche Trennung von Dir erleichtern kann.
7. Geborgenheit vermitteln
Das eigenständige Einschlafen will gelernt sein und kann Kleinkindern unter Umständen einiges abverlangen. Auch
wenn Dein Kind immer selbstständiger wird, ist sein Bedürfnis nach Nähe, Sicherheit und Geborgenheit noch immer
groß. Eine liebevolle Abendroutine mit vielen Kuscheleinheiten bietet Dir die Gelegenheit, Deinem Kind vor dem
Schlafengehen noch einmal intensiv das Gefühl von Liebe und Geborgenheit zu vermitteln und auf mögliche Ängste
Deines kleinen Entdeckers einzugehen. Dadurch kann er das nötige Selbstvertrauen gewinnen, um selbstständig
einzuschlafen.
Eine regelmäßige Abendroutine kann dabei helfen, Struktur in die Abendstunden mit Deinem Kleinkind zu bringen und das oft schwierige Zubettgehen zu erleichtern. Trotzdem ist ein Abendritual keine garantierte Abhilfe bei Einschlafproblemen. Wenn es regelmäßig vorkommt, dass Dein Kind zu seiner gewohnten Schlafenszeit noch nicht müde ist, kann es beispielsweise sein, dass sich sein Schlafverhalten verändert hat und es eventuell weniger Schlaf benötigt als bisher. Aber auch akute Krankheiten, Allergien oder Schmerzen können der Grund dafür sein, wenn bisher gute Schläfer plötzlich nicht mehr in den Schlaf finden. Bei länger anhaltenden Schlafstörungen, vermehrter Müdigkeit am Tag, Konzentrationsstörungen oder sehr unruhigem Verhalten am Tag halte daher am besten Rücksprache mit Deiner Kinderärztin/Deinem Kinderarzt.
Wir wünschen Deinem kleinen Entdecker – und Dir ;) – ruhige Nächte und aufregende Tage!