Kleinkind wird von einer Ärztin mit einem Otoskop am Ohr untersucht.

Mittelohrentzündung bei Babys und Kleinkindern

Symptome, Verlauf und Behandlung

Groß ist die Sorge, wenn das eigene Kind vermehrt weint, sich häufig ans Ohr fasst und abgeschlagen wirkt. Auslöser für dieses Verhalten kann eine Mittelohrentzündung sein, die vor allem Kinder zwischen sechs Monaten und sechs Jahren trifft. Eines ist klar: Wenn das eigene Kind leidet, leidest Du mit. Daher haben wir für Dich einige Tipps zusammengestellt, wie Du eine Mittelohrentzündung schnell erkennst und wie Du Deinem kleinen Entdecker helfen kannst.



Wie bekommt man eine Mittelohrentzündung?

Otitis media, wie die Mittelohrentzündung in der Medizin genannt wird, trifft Dein Kind am wahrscheinlichsten nach einem Atemwegsinfekt oder einer Mandelentzündung. Das Sekret, das bei solchen Infekten anfällt, ist nämlich ein guter Nährboden für Viren. Sie vermehren sich im Mund-Rachen-Raum und können dann über die Ohrtrompete zum Mittelohr aufsteigen. Die Ohrtrompete ist bei Kindern noch wesentlich kürzer, aber dafür weiter als bei Erwachsenen. Viren – und auch Bakterien – haben daher ein leichtes Spiel.

40 bis 60 % aller Mittelohrentzündungen werden durch Viren verursacht. In diesen Fällen wirken keine Antibiotika.

Wie äußert sich eine Mittelohrentzündung bei meinem Kind?

Die Symptome einer Mittelohrentzündung unterscheiden sich leider nicht stark von denen anderer Kinderkrankheiten. Vor allem bei Babys, die ihre Beschwerden noch nicht äußern können, ist eine verlässliche Diagnose für Dich unmöglich.

Auf diese Anzeichen kannst Du für eine erste Einschätzung achten:

  • Schmerzen im Ohr: Ohrenschmerzen sind wohl das eindeutigste Anzeichen für eine Mittelohrentzündung. Du erkennst sie am besten daran, dass sich Dein kleiner Entdecker häufig ans Ohr fasst – der sogenannte Ohrzwang.

  • Einschlafprobleme: In der Nacht kann eine Mittelohrentzündung besonders unangenehm werden, denn dann treten häufig auch Kiefer- oder Kopfschmerzen auf. Die Ruhe, die Deinem Kind in erster Linie guttun sollte, wird stattdessen besonders schmerzhaft.

  • Vermehrtes Weinen: Dein Baby weint vor allem beim Stillen oder Trinken? Durch das Saugen und Schlucken werden die Ohrenschmerzen aufgrund des ständigen Druckausgleichs stärker. Aber auch ohne die zusätzliche Belastung ist eine Mittelohrentzündung unangenehm und kann zu allgemeinem Unwohlsein führen, das Dein Kind durch Quengeln und Weinen äußert.

  • Fieber: Hat Dein Baby oder Kleinkind mit einer starken Mittelohrentzündung zu kämpfen, macht sich das vor allem durch hohes Fieber bemerkbar.

  • Eiteransammlung und -ausfluss im Ohr: Wird der Druck auf das Trommelfell zu stark, kann dieses nachgeben. Als Folge kann eitriger Ausfluss, häufig auch mit Blutbeimengungen, aus dem Ohr austreten.

  • Hörminderung: Sammelt sich am Trommelfell tatsächlich ein eitriges Sekret an, wirkt es schalldämpfend. Dadurch hört Dein Kind wesentlich schlechter.

  • Unspezifische Bauchschmerzen: Otitis media kann besonders bei Babys und Kleinkindern zu Bauchschmerzen oder Erbrechen führen. In den meisten Fällen treten diese Symptome zusammen mit hohem Fieber auf.

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Wie lange dauert eine Mittelohrentzündung?

Die gute Nachricht: Eine Mittelohrentzündung bei Babys und Kleinkindern klingt in der Regel innerhalb von wenigen Tagen ab. Wurde das Trommelfell während der Entzündung verletzt, verheilt es nach rund ein bis zwei Wochen. Sobald die Symptome abgeklungen sind und das Fieber nachgelassen hat, kann Dein Kind wieder die KiTa besuchen. Informiere die Erzieherinnen/Erzieher, falls noch Medikamente eingenommen werden müssen. Diese sollten weiterhin zur selben Zeit verabreicht werden.

Ist eine Mittelohrentzündung ansteckend?

Die Mittelohrentzündung an sich ist nicht ansteckend und entwickelt sich aus anderen Infekten oder Entzündungen im eigenen Körper. Das unterscheidet sie von anderen Entzündungen der Gehörgänge. Ansteckend sind allerdings die Infektionen, die eine Mittelohrentzündung auslösen können, also zum Beispiel eine Erkältung oder eine Mandelentzündung. Wenn Dein Kind sehr anfällig für Otitis media ist, solltet ihr den Kontakt mit erkälteten oder kranken Kindern und Erwachsenen besser vermeiden.

Was tun bei Mittelohrentzündung?

Bei einer Mittelohrentzündung haben sich vor allem Bettruhe und eine abwartende Behandlung bewährt. Für Dich und Dein Kind bedeutet das, dass zunächst nur die Symptome – also das Fieber und die Ohrenschmerzen – mit fiebersenkenden und schmerzstillenden Zäpfchen oder Saft therapiert werden. Antibiotika helfen in den meisten Fällen nicht, weil die Entzündung durch Viren hervorgerufen wird. Auch abschwellende Nasentropfen gelten als geeignete Unterstützung, sollten allerdings nicht länger als sieben Tage verabreicht werden und nur in Absprache mit der Kinderärztin/dem Kinderarzt.

Außerdem kannst Du darauf achten, Wasser vom Ohr Deines kleinen Entdeckers fernzuhalten und den Kopf beim Schlafen zu erhöhen, damit das Sekret abfließen kann.

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Wann sollte ich mit meinem Kind einen Arzt aufsuchen?

Wird eine starke Mittelohrentzündung nicht ausreichend behandelt, kann das mitunter Folgeerkrankungen begünstigen. Möglich wäre zum Beispiel, dass sich die Entzündung auf das Innenohr ausbreitet, dass sie eine Gehirnhautentzündung auslöst, oder dass sich ein Abszess bildet.

Du solltest auf jeden Fall eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • Dein Kind über 38 Grad Fieber hat.

  • eitriger und/oder blutiger Ausfluss aus dem Ohr läuft.

  • die Symptome trotz fiebersenkender und schmerzstillender Medikamente anhalten.

Welche Hausmittel helfen?

Wie auch bei anderen Kinderkrankheiten, gibt es für eine Mittelohrentzündung entsprechende Hausmittel, die die Entzündung für Dein Kind angenehmer machen, den Heilungsprozess unterstützen und die Schmerzen abmildern sollen.

  • Wärme, beispielsweise in Form einer Rotlichtlampe, wirkt schmerzlindernd und durchblutungsfördernd. Viele Kinder empfinden die Wärme als angenehm. Da das Infrarotlicht die Augen schädigen kann, solltest Du darauf achten, die Lampe in sicherem Abstand zu platzieren und die Augen Deines Kindes zu schützen.

  • Warme Zwiebelsäckchen fördern die Durchblutung und haben außerdem eine entzündungshemmende Wirkung. Schneide eine Zwiebel in kleine Stücke, erhitze sie in kochendem Wasser oder in der Mikrowelle und wickele sie dann in ein Tuch. Nachdem die Zwiebeln leicht abgekühlt sind, kannst Du sie Deinem Kind als Päckchen aufs Ohr legen.

  • Wadenwickeln können insbesondere bei hohem Fieber unterstützend wirken und die Temperatur senken.

Ob Dein Kind häufig an einer Mittelohrentzündung erkranken wird oder nicht, liegt leider nicht in Deiner Hand. Wichtig ist, dass Du Deinem kleinen Entdecker während dieser unangenehmen Krankheitsphase noch mehr Zuwendung schenkst als sonst schon. Wir drücken die Daumen, dass es Deinem Kind schon bald wieder besser geht!

Häufig gestellte Fragen



Eine Mittelohrentzündung ist – wie der Name schon sagt – eine Entzündung des Mittelohrs, die pochende Ohrenschmerzen, Fieber, Hörminderung und Einschlafprobleme mit sich ziehen kann. Sie entsteht in der Regel durch vorangegangene Atemwegsinfekte oder Mandelentzündungen und tritt bei Babys und Kleinkindern besonders häufig auf.

Ist Dein Kind an einer Mittelohrentzündung erkrankt, hilft vor allem Bettruhe. Als Hausmittel eignen sich warme Zwiebelsäckchen und die Wärme einer Rotlichtlampe. Zunächst können die Beschwerden mit abschwellendem Nasenspray, fiebersenkenden und schmerzstillenden Mitteln behandelt werden. Helfen all diese Maßnahmen nicht, kann der Arzt/die Ärztin Antibiotika verschreiben.

Solange Dein Kind Symptome zeigt, Schmerzen und Fieber hat, ist Bettruhe angesagt. Erst, wenn die Symptome abgeklungen sind und Dein Kind fieberfrei ist, darf es wieder die KiTa besuchen. Für gewöhnlich dauert die Mittelohrentzündung nur wenige Tage an.

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