Impfkalender für Babys und Kleinkinder

Wann welche Impfung ansteht und worauf Du achten solltest

Für ihr Kind wollen alle Eltern nur das Beste. Dazu gehört für viele Mamas und Papas auch die Frage: Impfen oder nicht Impfen? Damit Du Dir ein umfangreiches Bild machen kannst, erklären Dr. med. Annalena Dehé und Dr. med. Lukas Dehé in diesem Expertenbeitrag, wie eine Impfung im Körper Deines Kindes wirkt und worauf Du während und nach der Impfung achten sollst. Außerdem findest Du detaillierte Informationen zu allen Impfungen, die im Baby- und Kleinkindalter von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden.

Unsere Experten Annalena und Lukas sind Fach- und Notärzte. 2022 haben Sie mit 12minutes einen Online-Erste-Hilfe-Kurs für Baby- und Kindernotfälle gegründet. “Uns geht es nicht darum, Ängste zu schüren, sondern das Bauchgefühl der Eltern zu stärken und bestmöglich für den Notfall zu wappnen”.

Wie wirken Impfungen im Körper Deines Kindes?

Dazu solltest Du wissen, dass es verschiedene Impfungen gibt und diese somit auch unterschiedlich im Körper wirken.

Im Alltag sind wir, genau wie unsere Kinder, einer Vielzahl von verschiedenen Bakterien und Viren ausgesetzt, denen der Körper mit unterschiedlichen Abwehrabläufen begegnet. So kommt es über mehrere Abwehrmechanismen zur Ausbildung von Antikörpern, die dann Krankheitserreger abwehren oder unschädlich machen können. Diese Mechanismen laufen ebenso bei einer Impfung ab.

Bei Impfungen unterscheidet man die aktive und die passive Immunisierung sowie die Impfung durch Lebend- oder Totimpfstoffe. Bei der aktiven Immunisierung werden abgeschwächte Erreger oder Erregerbestandteile verabreicht, die im Körper keine ernsthafte Erkrankung auslösen können, jedoch zur Produktion von Antikörpern und lebenslangen Gedächtniszellen führen. Wenn die Antikörper abgebaut sind, können die Gedächtniszellen bei Kontakt mit dem entsprechenden Virus oder Bakterium wieder die entsprechenden Antikörper produzieren.

Sogenannte mRNA- oder vektorbasierte Impfstoffe führen dazu, dass der Körper selbst “Erreger”-Teile herstellen muss, die denen des jeweiligen Virus entsprechen. So wird dem Körper eine Infektion “vorgegaukelt” und es werden, ebenso wie bei der aktiven Immunisierung, Antikörper und Gedächtniszellen produziert.

Bei der passiven Immunisierung besteht bei einigen Erkrankungen die Möglichkeit, den Körper “passiv” zu schützen, wenn der Patient bereits mit dem Erreger in Kontakt gekommen ist und zu diesem Zeitpunkt keinen ausreichenden Impfschutz aufweist. Hier werden Antikörper, die von immunkompetenten Menschen oder Tieren gewonnen werden, verabreicht. Diese Impfung führt zu keinem lebenslangen Schutz, sondern meist nur zu einem Schutz über wenige Monate.

Egal welche Art der Impfung: Für einen vollständigen und lebenslangen Impfschutz sind meist mehrere Teil- oder Boosterimpfungen nötig.

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Was ist der Unterschied zwischen Tot- und Lebendimpfstoffen?

Man unterscheidet bei Impfstoffen immer zwischen Totimpfstoffen, die aus abgetöteten und inaktivierten, vermehrungsunfähigen Erregerbestandteilen bestehen und Lebendimpfstoffen, die aus abgeschwächten, vermehrungsfähigen Erregern bestehen.

Zu den Totimpfstoffen gehören die meisten Impfungen, wie zum Beispiel die Impfungen gegen Diphtherie, Hepatitis B, Polio und Keuchhusten. Zu den Lebendimpfstoffen zählen die Rotaviren-, Masern-, Mumps-, Röteln- und die Windpockenimpfung. Diese Impfstoffe enthalten geringe Mengen vermehrungsfähiger Krankheitserreger, jedoch nur in abgeschwächter Form, so dass die Erkrankung selbst nicht ausgelöst werden kann. Ganz selten kann es zu einem leichten Krankheitsverlauf mit typischen Symptomen führen wie z.B. bei den Impfmasern. Diese sind aber nicht ansteckend.

Impfen: Ja oder Nein?

Aus medizinischer Sicht auf jeden Fall JA! Impfen ist nicht nur wichtig für den Impfling selbst, denn Kinderkrankheiten sind nicht harmlos, sondern auch für alle anderen, die aufgrund z.B. einer Vorerkrankung oder ihres zu geringem Alter noch nicht geimpft werden können. Dazu können wir durch eine Impfung alle beitragen.

Viele Infektionskrankheiten konnten weltweit noch nicht ausgerottet werden. Aufgrund von Globalisierung und Reisemöglichkeiten gibt es für Bakterien und Viren immer wieder die Möglichkeit, Ländergrenzen zu überwinden und Endemien auszulösen.

Impfempfehlungen für Dein Baby und Kleinkind

Ab der vollendeten sechsten Lebenswoche wird die Impfung gegen Rotaviren empfohlen. Rotaviren sind die häufigste Ursache für plötzlichen massiven Durchfall mit Bauchschmerzen und Fieber aufgrund eines Magen-Darm-Infektes. Fast alle Kinder stecken sich in den ersten vier bis sechs Lebensjahren über eine Schmierinfektion einmal mit dem Rotavirus an. Der Altersgipfel liegt bei zwei Jahren. Bei der Impfung handelt es sich um eine Schluckimpfung ab Woche sechs. Je nach Impfstoff erhält Dein Kind darauf zwei oder drei weitere Impfungen im Mindestabstand von vier Wochen.

Ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat empfiehlt die STIKO die 6-fach-Impfung. Diese beinhaltet Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Polio ( Kinderlähmung) aber auch die Impfung gegen Haemophilus-Influenza-B und die Hepatitis-B-Impfung.

Falls Du Dir jetzt Sorgen machst, dass dies ein ordentlicher “Impfstoff-Cocktail” mit vielen verschiedenen Impfungen ist: Im Alltag setzen wir unseren Körper täglich viel mehr Erregern gleichzeitig aus und auch das Immunsystem von Babys kann solch eine Kombination von verschiedenen Impfstoffen gut verarbeiten.

Gut zu wissen ist auch, dass alle zugelassenen Kombinationsimpfstoffe ebenso wie die Einzelimpfstoffe, sehr gut untersucht sind. Voraussetzung für die sehr strenge Zulassung eines Impfstoffes in Deutschland ist nicht nur eine gute Wirksamkeit, sondern auch seine Sicherheit.

Tetanus ist eine durch das Clostridium Tetanie ausgelöste Erkrankung, auch bekannt als Wundstarrkrampf. Die Tetanusbakterien befinden sich in der Erde, im Straßenstaub, im Gras, im Sandkasten und schon der kleinste Kratzer oder die kleinsten Wunden können für eine Ansteckung ausreichen.

Die Grundimmunisierung erfolgt mit drei Impfungen als Teil der 6-fach-Impfung ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat, danach sollte dann der Impfschutz noch einmal im Alter von fünf bis sechs Jahren sowie ein weiteres Mal im Alter von 9 bis 17 Jahren aufgefrischt werden. Im Anschluss empfiehlt sich die Auffrischimpfung im Erwachsenenalter alle zehn Jahre im Rahmen der dann 4-fach-Impfung (Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Polio).

Die Diphtherie wird, anders als Tetanus, mittels Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Sie äußert sich als Infektion der Atemwege mit Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten. Dank der Impfung erkranken in Deutschland kaum noch Kinder daran. Die Diphtherie ist, ebenfalls wie Tetanus, Teil der 6-fach-Impfung und wird nach dem selbem Schema verimpft.

Keuchhusten – auch Pertussis genannt – wird in den meisten Fällen via Tröpfcheninfektion übertragen und äußert sich mit grippeähnlichen Symptomen. Im Anschluss daran treten über Wochen schlimme Hustenattacken auf, die Erbrechen hervorrufen und bei Säuglingen schlimmstenfalls sogar zum Atemstillstand führen können. Da der daraus resultierende Sauerstoffmangel Schädigungen des Gehirns hervorrufen kann, empfiehlt die STIKO hier die Grundimmunisierung durch den Aufbau eines Impfschutzes mittels 3 aufeinander folgende Impfungen. Die Auffrischimpfungen erfolgen nach dem gleichen Schema wie bei Tetanus und Diphtherie. Die 4-fach-Impfung wird übrigens allen schwangeren Frauen im 3. Trimester unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Auffrischung empfohlen. So ist das Neugeborene nach der Geburt sicher gegen Pertussis geschützt.

Die Impfung gegen Kinderlähmung (Polio) ist ebenfalls Teil der 6-fach-Impfung. Charakteristisch für eine Polioinfektion ist, dass etwa 95 % der Patientinnen/Patienten, die sich mit dem Poliovirus infizieren, einen asymptomatischen bis sehr leichten Verlauf haben und so die Infektion gar nicht bemerken. Zusätzlich ist die Inkubationszeit mit bis zu 35 Tagen sehr lang. Übertragen wird das Poliovirus mittels Schmierinfektion, selten auch über eine Tröpfcheninfektion. Zu Beginn der Erkrankung können grippeähnliche Symptome auftreten. Nur bei Befall des Nervensystems kann es im Initialverlauf zu Lähmungen von Armen und oder Beinen kommen. Das eigentlich Tückische an der Erkrankung ist aber, dass auch noch viele Jahre später Lähmungen auftreten können (Post-Polio-Syndrom).

In Europa ist Polio dank einer fast flächendeckenden Impfung nahezu vollständig ausgerottet, dennoch gibt es weltweit Endemiegebiete, so dass die Erkrankung jederzeit wieder nach Deutschland eingeschleppt werden kann. Die drei Teilimpfungen zur Grundimmunisierung erfolgen auch hier mit der 6-fach-Impfung und eine Auffrischimpfung nach demselben Schema wie bei Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten.

Hämophilus Influenzae Typ B ist ein Bakterium, das mittels Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen wird und zu einer Infektion des Nasenrachens mit möglicher nachfolgender Mittelohrentzündung führt. Bei einer Infektion kann es auch zu einer Hirnhautentzündung oder zu Kehldeckelentzündungen kommen.

Die Erkrankung kann theoretisch antibiotisch behandelt werden, aber vor allem bei kleinen Kindern kann in einer sehr kurzen Zeit ein kritischer Krankheitszustand erreicht werden, der auch durch ein Antibiotikum, welches eine gewisse Wirkzeit benötigt, nicht mehr abgewandt werden kann.

Als Teil der 6-fach-Impfung empfiehlt die STIKO die Grundimmunisierung mit 3 Impfungen. Eine spätere Auffrischimpfung ist nach deren Abschluss nicht mehr nötig.

Die Hepatitis B-Virusinfektion wird über Blut und Körperflüssigkeiten von infizierten Personen übertragen. Wenn sich Schwangere anstecken, kann die Ansteckung während der Schwangerschaft oder bei der Geburt auf das Kind erfolgen. Die Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich, können aber im schlimmsten Fall bis hin zur Zerstörung des Lebergewebes führen. Die Erkrankung im Säuglingsalter ist glücklicherweise sehr selten, nimmt aber leider fast immer einen chronischen Verlauf. Da diese Impfung so wichtig ist, wird die Hepatitis B-Impfung mittlerweile auch standardmäßig im Rahmen der 6-fach Impfung empfohlen. Ab einem Alter von zwei Monaten empfiehlt die STIKO drei Impfungen im Rahmen der Grundimmunisierung. Ungeimpfte Kinder und Jugendliche sollten die Impfung bzw. die sogenannte Impfserie bis spätestens zum 18. Lebensjahr nachholen.

Eine Infektion mit dem sogenannten streptococcus pneumoniae erfolgt über Tröpfchen bleibt meist erstmal unbemerkt, da sich die Bakterien zunächst im Rachen oder der Nase befinden und nicht immer direkt zu einer Erkrankung führen.

Es gibt viele verschiedene Mutationen von verschiedenen Penumokokkenstämmen. Erkrankungen, die durch dieses Bakterium ausgelöst werden können, sind zum Beispiel eine Mittelohr-, Nasennebenhöhlen-, oder auch eine schwere Lungenentzündung. In sehr seltenen Verläufen kann die Krankheit tödlich enden oder Folgeschäden hinterlassen.

Aufgrund der Schwere der Infektion und der Häufigkeit von Komplikationen die mit ihr verbunden sind, ist eine Impfung von der Ständigen Impfkommission ab dem zweiten Lebensmonat empfohlen und sollte dann im Alter von vier und 11 bis 14 Monaten wiederholt werden. Für Frühchen, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, wird eine vierte Impfung im Alter von drei Monaten empfohlen.

Ab dem vollendeten elften beziehungsweise neunten Lebensmonats - dazu gleich noch mehr- besteht die Empfehlung zur einer mittlerweile 4-fach-Lebendimpfung (MMRV), bestehend aus Mumps, Masern, Röteln und Windpocken (Varizellen).

Masernviren sind leider sehr ansteckend. Sie werden von Mensch zu Mensch mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Nach einer Infektion treten zunächst grippeähnliche Symptome auf und nach ein paar weiteren Tagen kommt es zur Ausbildung des typischen Hautausschlags. Dieser beginnt in der Regel im Gesicht und hinter den Ohren und breitet sich dann über den gesamten Körper aus. Die schwerste Komplikation von Masern ist die Hirnhautentzündung, die in einem von 1000 Krankheitsfällen auftritt und teils Folgeschäden hinterlässt oder schlimmstenfalls zum Tod führt. Mittlerweile gibt es eine gesetzlich verankerte Impfpflicht in Deutschland für die Einschulung, für das Arbeiten im Krankenhaus oder mit Kindern wie zum Beispiel in Kindergärten oder Kindertagesstätten. Kinder erreichen eine lebenslange Immunität nach zweimaliger Impfung mit dem Kombinationsimpfstoff, empfohlen wird die Erstimpfung zwischen 11 und 14 Monaten. Die zweite Impfung sollte bis zum Ende des zweiten Lebensjahres erfolgen. Wenn Kinder bereits vor dem elften Lebensmonat in einer Einrichtung betreut werden, sollten diese Kinder bereits im Alter von ab neun Monaten geimpft werden.

Aktuell erkranken in Deutschland jedes Jahr mehrere 100 bis1000 Menschen an Masern. Über einen Gemeinschaftsschutz könnte dies verhindert werden, wenn 95 % der Bevölkerung gegen Masern geimpft wäre. Aktuell liegt die Impfquote in Deutschland bei knapp 75 %.

Das Mumpsvirus, im Volksmund auch als Ziegenpeter bekannt, wird ebenfalls mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Die Erkrankung beginnt meist zwei bis drei Wochen nach der Infektion mit Symptomen wie Fieber, Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen und, bei etwa zwei Dritteln der Erkrankten, der typischen, beidseitigen Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Auch hier besteht ein etwa 10-prozentiges Risiko für eine Hirnhautentzündung, die jedoch im Gegensatz zur durch das Masernvirus ausgeösten Hirnhautentzündung meist folgenlos heilt. Erkranken Jungen an Mumps, können zusätzlich auch noch schmerzhafte Hoden- oder Nebenhodenentzündungen auftreten, die als Langzeitfolge zur Sterilität führen können. Sehr selten ist eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder eine Entzündung des Hörnervs.

Entsprechend der STIKO-Empfehlung wird die erstmalige Impfung im Alter von 11 bis 14 Monaten empfohlen und die zweite Impfung, zur Komplettierung des Impfstatus, spätestens gegen Ende des zweiten Lebensjahres.

Das Rötelnvirus wird ebenfalls über Tröpfchen übertragen. Die Inkubationszeit liegt bei zwei bis drei Wochen und typisch sind zunächst erkältungsähnliche Krankheitssymptome mit Fieber, Lymphknotenschwellungen und Hautausschlag. Manchmal treten diese Symptome auch in Verbindung mit einer Bindehautentzündung auf.

In der Hälfte der Fälle verläuft die Erkrankung jedoch ohne sichtbare Krankheitszeichen. Selten können Komplikationen auftreten, wie eine Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Gelenkentzündungen, eine Hirnhaut-, Herzmuskel-, oder Herzbeutelentzündung.

Je älter das Kind bei einer akuten Infektion, desto häufiger können Komplikationen auftreten. Daher wird die Rötelnimpfung simultan mit der Masern- und Mumpsimpfung im Alter von 11 bis 14 Monaten empfohlen. Besonders gefährlich ist eine Rötelninfektion vor allem in der Schwangerschaft. Hier kann es zu Fehlbildungen des Embryos kommen, weswegen bei Kinderwunsch häufig der Antikörperstatus bei fehlenden/ einzelner Impfung überprüft wird.

Windpocken sind sehr ansteckend und werden leicht über eine Tröpfcheninfektion übertragen. Etwa ein bis vier Wochen nach der Ansteckung zeigt sich der typische juckende Hautausschlag, der aufgrund der unterschiedlichen Bläschenstadien ganz romantisch klingend als “Sternenhimmel” bezeichnet wird. Zusätzlich kommt es häufig zu Fieber, welches aber selten über 39°C ansteigt. Aus dem Hautausschlag entwickeln sich schnell kleine flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die sowohl die Schleimhäute und auch die Kopfhaut befallen können und später verkrusten. Komplikationen sind dadurch vor allem Hautentzündungen, aber auch Lungenentzündungen sowie auch Hirnhautentzündungen.

Wenn eine Windpockeninfektion überstanden ist, verbleiben die ursächlichen Herpesviren in den Nervenenden und können dort über Jahre schlummern. Bei einer Immunschwächung kann das Virus dann zum Beispiel in Form von Gürtelrose wieder ausbrechen. Diese kann durch eine weitere gesonderte Impfung verhindert werden.

Die Windpockenimpfung wird mittlerweile im Rahmen einer Kombinationsimpfung gegen Mumps, Masern und Röteln im Alter von 11 bis 14 Monaten geimpft. Der Mindestabstand von vier Wochen sollte eingehalten werden.

Ab dem vollendeten zwölften Lebensmonat empfiehlt die STIKO die Meningokokken C-Impfung.

Meningokokken werden, wie die meisten Erkrankungen, von Mensch zu Mensch zum Beispiel durch Husten oder Niesen übertragen. Die Inkubationszeit beträgt drei bis vier Tage. Eine Meningokokkeninfektion kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen. Der Großteil (etwa 70 %) kann zu einer Hirnhautentzündung mit chronischen Krampfanfällen, Taubheit und Entwicklungsstörungen führen. Wiederum etwa ein Drittel davon erkrankt an einer Blutvergiftung, die zu einem lebensbedrohlichen septischen Schock führen kann.

Es gibt verschiedene Meningokokken-Typen. Die STIKO empfiehlt alle Kinder im zweiten Lebensjahr gegen Meningokokken C zu impfen. Verpasste Impfungen sollten möglichst zügig nachgeholt werden.

Es gibt weitere Varianten des Krankheitserregers, gegen die eine Impfung existiert. Hier gibt es aber keine STIKO-Empfehlung, da sich dies aktuell noch in der Prüfung befindet. Aufgrund des häufigen Vorkommens von Meningokokken B in 60 % der Fälle in Deutschland, lohnt sich eine Vorstellung bei Deiner betreuenden Kinderärztin/Deinem betreuenden Kidnerarzt zur Beratung und Impfung. Die Meningokokken-Impfung gegen die Varianten ACWY ist sinnvoll bei Reisen in Endemiegebiete. Vor Fernreisen ist eine Vorstellung im Tropeninstitut oder anderen reisemedizinischen Institutionen vor Ort frühzeitig sinnvoll. Meist sind verschiedene Impfungen oder Impfserien über mehrere Wochen empfohlen.

Für chronisch kranke Kinder empfiehlt die STIKO ab sechs Monaten zusätzlich die jährliche Grippeschutzimpfung. Das betrifft Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch chronische Erkrankungen, wie beispielsweise Erkrankungen von Herz oder Lunge. Dazu zählen etwa Asthma oder auch Herzerkrankungen, zum Beispiel nach Herzoperationen oder auch Leber-, Nieren- oder andere Stoffwechselerkrankungen.

Die Grippeimpfung wird immer jährlich ab den Monaten Oktober - November mit dem aktuellen Impfstoff, der gleichzeitig gegen 4 unterschiedliche Influenzaerregerstämme immunisiert, empfohlen. Kinder, die zum ersten Mal gegen Grippe geimpft werden, erhalten für einen vollständigen Impfschutz meistens zwei Impfungen.

Die STIKO empfiehlt seit 2023 allen Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von fünf Jahren eine COVID-19-Impfung, bestehend aus der Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen und altersabhängig einer Auffrischimpfung.Die Empfehlung zur Grundimmunsierung gilt auch für Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren, die aufgrund von Vorerkrankungen (unter anderem Immundefekte, Herzfehler, Lungenerkrankungen Asthma Diabetes) ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.Diese Impfempfehlungen werden in Abhängigkeit des Infektionsgeschehens in den kommenden Monaten und Jahren sicherlich immer wieder angepasst werden. Es macht daher Sinn, Dich immer aktuell von Deiner betreuenden Kinderärztin/Kinderarzt beraten und regelmäßig den Impfstatus überprüfen zu lassen.

Über alle Risiken und möglichen Komplikationen die je nach Impfung auftreten können, klärt Dich Deine Kinderärztin/Dein Kinderarzt auf.

Weitere Impfungen, die nicht standardmäßig von der STIKO empfohlen werden

Nicht im Impfkalender verankerte Impfungen sind die Impfungen gegen die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) und die Hepatitis A-Impfung.

Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten (weil sie dort entweder wohnhaft sind oder vor geplanten Reisen) einen Impfschutz gegen FSME. FSME wird durch Zeckenbisse übertragen. Kinder können ab dem ersten Geburtstag gegen FSME geimpft werden. Hier ist die Impfempfehlung je nach Impfstoff unterschiedlich. In der Regel besteht die Grundimmunisierung aus drei Impfungen im Abstand von einem bis mehrere Monate. Die Auffrischimpfungen werden in der Regel alle drei bis fünf Jahre empfohlen.

Die Impfung von Kindern gegen Hepatitis A wird von der STIKO nicht generell empfohlen, macht aber bei Reisen in Endemiegebiete Sinn.

Grundsätzlich können Kinder ab dem ersten Geburtstag gegen Hepatitis A geimpft werden. Für einen langfristigen Schutz gegen Hepatitis A sind zwei Impfungen mit Einzelimpfstoff im Abstand von mehreren Monaten (je nach Impfstoff) erforderlich.

Hier solltest Du Dich in jedem Fall von Deiner betreuenden Kinderärztin/Kinderarzt über die entsprechende ortsabhängige Empfehlung oder individuelle Empfehlung zum Beispiel vor geplanten Reisen ausführlich beraten lassen. Diese Impfungen sind nicht deutschlandweit im Impfkalender erfasst, aber dennoch individuell empfehlenswert.

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Was gibt es vor, während und nach einer Impfung zu beachten?

Auch wenn sie im Namen der Gesundheit erfolgt, ist eine Impfung für Deinen kleinen Entdecker immer erst einmal unangenehm. Zusätzlich zur richtigen Information und Aufklärung über die Impfung gibt es einiges, dass Du tun kannst, um die Impfung für Dein Kind möglichst angenehme zu gestalten.

Vor der Impfung

Vor jeder Impfung ist es wichtig, dass der Impfling beziehungsweise die vorsorgebevollmächtigten oder erziehungsberechtigten Eltern über die geplante Impfung, den Impfverlauf, mögliche Risiken oder Komplikationen aufgeklärt sind

  • Dein Kind sollte gesund, frei von Infekten und fieberfrei sein

  • Der Abstand zwischen den Impfungen sollte entsprechend der Empfehlung eingehalten werden

  • Bei bekannten Allergien gegenüber Impfstoffbestandteilen sollten entsprechende Vorkehrungen, wie die Gabe einer Allergieprophylaxe und die Impfung in einer sicheren, medizinisch überwachten Impfumgebung erfolgen

  • Vor Reisen sollte eine reisemedizinische Beratung in Anspruch genommen werden, um eventuell fehlende Impfungen zu komplettieren

Während der Impfung:

  • Dein Kind sollte während der Impfung von Dir oder einer anderen Vertrauensperson begleitet werden

  • Der Oberarm/ Oberschenkel (je nach Alter) sollte in entspannter Position gelagert werden, das reduziert den Einstichschmerz und kann den Impfschmerz reduzieren

Nach der Impfung:

  • Der Impfarm/ das Impfbein sollte nach Möglichkeit geschont werden.

  • Bei bekannter Allergie sollte Dein Kind mindestens 30 Minuten nach der Impfung engmaschig überwacht werden

  • Auf Kinderturnen/ Schulsport sollte Dein Kind nach der Impfung verzichten

  • Achte darauf, dass Dein Kind am Impftag nicht zu heiß geduscht/ gebadet wird

  • Bei Fieber nach Impfung können fiebersenkende Säfte/ Zäpfchen verabreicht werden. Diese solltest Du aber nicht vorbeugend verabreichen

Wenn Du Dir als Elternteil die Frage stellst, ob Du Dein Kind impfen lassen willst oder nicht, solltest Du Dich an erster Stelle gut informieren. Bei Unsicherheiten oder offenen Fragen kannst Du Dich jederzeit an Deine Kinderärztin/Deinen Kinderarzt direkt wenden oder das Robert-Koch-Institut beratend hinzuziehen. Wie bei allen Entscheidungen rund um Dein Kind triffst Du auch diese in erster Linie für Deinen kleinen Entdecker.

Häufig gestellte Fragen

Bei der aktiven Immunisierung werden abgeschwächte Erreger verimpft, die zur Produktion von Antikörpern und lebenslangen Gedächtniszellen führen. Wenn die Antikörper abgebaut sind, können die Gedächtniszellen bei Kontakt mit dem entsprechenden Virus oder Bakterium wieder die entsprechenden Antikörper produzieren.

Sogenannte mRNA- oder vektorbasierte Impfstoffe führen dazu, dass der Körper selbst “Erreger”-Teile herstellen muss, die denen des jeweiligen Virus entsprechen. So wird dem Körper eine Infektion “vorgegaukelt” und es werden, ebenso wie bei der aktiven Immunisierung, Antikörper und Gedächtniszellen produziert.

Bei der passiven Immunisierung besteht bei einigen Erkrankungen die Möglichkeit, den Körper “passiv” zu schützen, wenn der Patient bereits mit dem Erreger in Kontakt gekommen ist und zu diesem Zeitpunkt keinen ausreichenden Impfschutz aufweist. Hier werden Antikörper, die von immunkompetenten Menschen oder Tieren gewonnen werden, verabreicht. Diese Impfung führt zu keinem lebenslangen Schutz, sondern meist nur zu einem Schutz über wenige Monate.

Totimpfstoffe bestehen aus abgetöteten und inaktivierten, vermehrungsunfähigen Erregerbestandteilen bestehen während Lebendimpfstoffe aus abgeschwächten, vermehrungsfähigen Erregern bestehen.

Lasse Dich vor jeder Impfung von Deiner Kinderäztin/Deinem Kinderarzt beraten. Bei einer Impfung sollte Dein Kind gesund, frei von Infekten und fieberfrei sein. Indem Du oder eine andere Vertrauensperson es begleiten, machst Du Deinem Kind den unangenehmen Pieks ein wenig einfacher. Schone nach der Impfung den Impfarm/das Impfbein Deines Kindes. Auf Sport und heiße Duschen/ein heißes Bad sollte an diesem Tag verzichtet werden.

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