Vergleiche unter Eltern

Vergleiche unter Eltern

Wie Du bei Entwicklungsvergleichen gelassen bleibst

Es ist kaum zu glauben, wie schnell sich Babys und Kleinkinder entwickeln: Täglich lernen sie Neues dazu und bringen ihre Eltern damit vor Stolz fast zum Platzen. Verständlich, dass Mamas und Papas ihre Freude darüber gerne teilen. Doch manchmal ist das der Startschuss für Vergleiche zwischen den individuellen Entwicklungsständen des Nachwuchses – und das kann ganz schön nervig sein. In diesem Artikel erfährst Du, warum manche Eltern ihren Nachwuchs so gerne vergleichen und wie Du entspannt darauf reagieren kannst.

Warum vergleichen Eltern ihre Kinder untereinander?

Gerade im Kleinkindalter bieten allerhand Entwicklungsschritte und „erste Male“ Stoff für Vergleiche. Sei es die KiTa-Eingewöhnung oder die großen Meilensteine wie Krabbeln, Laufen oder Sprechen: Viele Eltern teilen stolz den Fortschritt ihres Kindes. „Ach, kann er das noch nicht alleine? Unserer macht das schon ewig.“ Diesen oder ähnliche Sätze hast Du vielleicht auch schon mal gehört und bist dabei ungewollt nachdenklich geworden. Oder Du hast Dir beim Gedanken an andere Eltern, die ihr Kleinkind zweisprachig erziehen oder mit ihm zur musikalischen Früherziehung gehen, die Frage gestellt, ob Dein Kind etwas verpasst, weil Du es nicht auf diese Weise förderst. Durch die sozialen Medien, in denen immer mehr Familien (vermeintlich umfassende) Einblicke in ihr Leben gewähren, wird dieses Phänomen noch verstärkt.

Doch auch im Alltag, auf dem Spielplatz, in der KiTa oder bei der Kinderärztin/beim Kinderarzt trifft man immer mit Eltern gleichaltriger Kinder zusammen, was nicht selten Anlass für Vergleichsstress bietet.

Häufig beginnt der Austausch über die Fortschritte der Kinder und damit zwangsläufig auch der Vergleich schon im Babyalter. Gerade unter frischgebackenen Eltern ist der Austausch über die kindliche Entwicklung eigentlich eine tolle Sache, er tut oft gut und kann bei Unsicherheiten weiterhelfen. Wenn er jedoch mit negativen Kommentaren und Leistungsvergleichen verbunden ist, hat der gegenseitige Austausch den gegenteiligen Effekt: Viele Eltern fühlen sich dadurch verunsichert und hinterfragen nicht nur ihren Erziehungsstil, sondern auch die Fähigkeiten ihres Kindes. Der Grund für die (ungefragten) Vergleiche ist meist eigentlich positiv, nämlich der Stolz der Eltern auf ihr Kind. Viele merken dabei im Eifer des Gefechts gar nicht, dass ihre Lobeshymnen ihr Gegenüber verunsichern. Es kann aber auch die eigene Verunsicherung und die daraus resultierende Suche nach Anerkennung und Lob dahinterstecken.

Auch Laura vom Blog trendshock hat Erfahrung damit, Vergleichen zwischen Eltern ausgesetzt zu sein - insbesondere in den sozialen Medien. Die Influencerin hat LILLYDOO verraten, wie sie den ständigen Vergleichsdruck empfindet:

„Ungefiltert prasseln Entwicklungsschritte von Influencern auf den sozialen Medien auf einen herab. Hier ist die Gefahr noch größer unter Druck zu geraten, denn neben den vermeintlich perfekten Familien, die immer hübsch aussehen und bei denen sich die Wäscheberge nicht türmen, bekommt man live und in Farbe jeden Entwicklungsschritt der gleichaltrigen Kinder mit. Die Kleinkinder essen schon viel früher am Tisch mit, können bereits mit wenigen Monaten krabbeln, sprechen oder sogar laufen. Eine kurze Videosequenz oder ein Foto runden dann das schlechte Gewissen ab. Viele Fragen gehen einem durch den Kopf und schneller als man denkt, steckt man im direkten Vergleich. Ein Vergleich den man gar nicht gewinnen kann und der ein unwohles Gefühl hinterlässt.“

Im Umgang mit Social Media rät Laura Mamas und Papas, gelassen zu bleiben:

„Macht euch keine Sorgen: Jeder Account in den sozialen Medien kocht auch nur mit Wasser und ein Foto oder ein kurzes Video spiegeln nicht immer die Realität wider. Vergleicht euch nicht mit Fremden im Internet, denn gerade auf Social Media Plattformen hat jeder seine eigene Bühne, die man unmöglich gegen die Realität prüfen kann.“

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Jedes Kind entwickelt sich individuell

Auch wenn zahlreiche Tabellen und Ratgeber bestimmte Entwicklungsfortschritte monatsgenau zuordnen: Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell. Tabellen und Co. mögen als grobe Orientierung nützlich sein, sollten jedoch nicht als strenger Fahrplan dienen, an dem Du Deinen kleinen Entdecker misst. Jedes Kind hat den natürlichen Drang sich weiterzuentwickeln. Einige lassen dabei bestimmte Entwicklungsschritte einfach aus und halten sich zum Beispiel überhaupt nicht mit Krabbeln auf, bis sie irgendwann ganz von alleine die ersten Schritte machen. Das trifft keinerlei Aussage über die Intelligenz oder späteren Fähigkeiten Deines Kindes. Wann Dein Liebling zu einem bestimmten Entwicklungsschritt bereit ist, hängt nicht nur von seinem Alter, sondern auch von den Erfahrungen ab, die es mit dem Lernen neuer Fähigkeiten gemacht hat. Jedes Kleinkind sucht sich dabei aus eigenem Antrieb Möglichkeiten, sich neues Können oder Wissen anzueignen. Du als Elternteil kannst die natürliche Entwicklung Deines kleinen Entdeckers nicht beschleunigen, lediglich Anregung bieten und es fördern, indem Du ihm genügend Raum gibst, seine angeborene Neugier auszuleben. Jedes Kind hat seine individuellen Stärken und Talente, die es zu entdecken gilt. Erkennst Du die Interessen Deines Kindes und förderst diese gezielt, werden sich die dazugehörigen Entwicklungsfortschritte von ganz alleine einstellen. :)

Tipps für den entspannten Umgang mit anderen Eltern

Eigentlich weißt Du, dass Dein kleiner Entdecker einzigartig ist und die Vergleiche mit anderen Kindern unnötig sind. Trotzdem verdrehst Du jedes Mal innerlich die Augen, wenn andere Eltern damit beginnen, stolz die Fähigkeiten ihres Lieblings aufzuzählen? Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die Dir den Umgang mit solchen Situationen erleichtern können.

  • Entwaffne andere mit Deiner Ehrlichkeit, um Konkurrenzdruck gar nicht erst aufkommen zu lassen. Wetten, dass Du anderen Eltern mit einem Satz à la „Wie toll, dass Max schon so sicher läuft, Elisa ist noch nicht soweit.“ eine Riesenfreude bereitest?

  • Suche Dir ein Umfeld, das sich gegenseitig unterstützt. Versuche, den Kontakt mit Menschen, die Dich regelmäßig verunsichert zurücklassen, zu vermeiden.

  • Lerne hilfreiche von sinnlosen Ratschlägen zu unterscheiden: Vielleicht wirst Du überrascht sein, dass einige Erziehungstipps gar nicht so übel sind, wenn Du Deinen Stolz hinter Dir lässt.

  • Hebe die Gemeinsamkeiten zwischen Deinem und anderen Kindern hervor: Welches Spiel spielen sie gerne zusammen? Können sie voneinander lernen und sich gegenseitig anspornen?

  • Mach anderen Eltern auch mal ein Kompliment. Sie wollen nur das Beste für ihr Kind und sind genau wie Du in einigen Situationen manchmal verunsichert.

  • Frage im Zweifelsfall lieber Deine Kinderärztin/Deinen Kinderarzt bei Entwicklungsfragen um Rat als andere Eltern, mit denen Du Dich zwangsläufig vergleichst.

  • Rechtfertige Dich nicht. Du kennst Dein Kind am besten und kannst einschätzen, wann es zu neuen Erfahrungen bereit ist. Lass Dir deshalb nichts von anderen Eltern einreden.

  • Versuche auch selbst, anderen Eltern gegenüber sensibel zu sein, wenn Du stolz über Dein Kind sprichst.

Tipps, wie Du Dein Kind ganz gelassen förderst

  • Was macht Deinem Kleinkind besonders Spaß? Wann erlebt ihr tolle Momente zusammen? Fokussiere Dich auf diese Dinge statt auf das nächste Entwicklungsziel.

  • Miss Dein Kind lieber an seinem eigenen Entwicklungstempo statt an dem anderer Kinder oder irgendwelchen Durchschnittswerten. So fallen Dir sicher schnell einige tolle Dinge auf, die es im vergangenen Monat dazugelernt hat.

  • Versuche nicht, Deinem Kind etwas beizubringen, wofür es noch nicht bereit ist. Das wird euch beide nur frustrieren.

  • Sei realistisch in den Erwartungen an Dein Kind. Ein Zweijähriges muss noch kein Musikinstrument spielen.

  • Bestärke und lobe Dein Kind, wenn es neugierig neue Erfahrungen sammelt und freue Dich über alles, was es lernt.

  • Ermutige Deinen kleinen Entdecker, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Erkläre ihm, dass auch Enttäuschungen mal dazugehören, es sich aber durch Rückschläge nicht entmutigen lassen soll.

  • Lass Dein Kind immer wieder mit anderen (gleichaltrigen) Kindern spielen, damit es Erfahrungen im Umgang mit diesen sammeln kann und sie sich gegenseitig bestärken und herausfordern können.

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Natürlich ist es wichtig und erfüllt Dich mit Stolz, die Entwicklung Deines kleinen Entdeckers ganz genau zu beobachten. Aber seien wir mal ganz ehrlich: Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Das Motto heißt also: Gelassen bleiben. Schon in zwei Jahren wirst Du nicht mehr darüber nachdenken, ob Dein Kind seine ersten Schritte drei Monate früher oder später gemacht hat. In der Zwischenzeit kannst Du einfach genießen, jeden Tag neue Interessen und Eigenarten zu entdecken, die Dein Kleinkind so einzigartig machen.

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