Mein Kind ist krank – wann zum Arzt?

Mein Kind ist krank – wann zum Arzt?

Wann ein Arztbesuch bei Fieber, Erkältung und Co. sinnvoll ist

Wenn Dein kleiner Entdecker hustet, Bauchschmerzen oder Fieber hat, leidest Du jedes Mal mit. Zum Glück handelt es sich besonders bei Babys und Kleinkindern oft nur um harmlose Beschwerden, die sich mit etwas Ruhe und Pflege von Mama oder Papa schnell auskurieren lassen. Doch woran erkennst Du, wann es Zeit ist, mit Deinem Kind zum Arzt zu gehen und gibt es Alternativen? Diese Fragen beantworten wir Dir im folgenden Artikel.

Das Immunsystem von Babys und Kleinkindern ist noch nicht so stark wie das von Erwachsenen, die im Laufe ihres Lebens schon zahlreiche Krankheiten hinter sich gebracht haben. Dein kleiner Entdecker macht daher pro Jahr sage und schreibe bis zu 12 fieberhafte Infekte durch. Gleichzeitig zeigen Kinder bei Erkrankungen häufig stärkere Symptome als Erwachsene. So sind Babys und Kleinkinder, deren Atemwege noch enger sind, von Virusinfektionen, die die Schleimhäute befallen, stärker betroffen. Auch wenn Dein kleiner Entdecker also vermutlich in den ersten Lebensjahren häufig mit Infekten zu kämpfen hat, ist die Gabe von Medikamenten oder ein Arztbesuch nicht jedes Mal notwendig. Je älter Dein Kind wird, desto besser wirst Du sicher einschätzen können, ob sich seine Symptome zuhause lindern lassen oder ob Du Dir doch lieber ärztlichen Rat einholst.

Wann soll ich mit meinem Kind zur Ärztin/zum Arzt?

Jedes Kind ist einzigartig und jede Situation anders – dennoch kann Dir die folgende Liste als Anhaltspunkt dienen, wenn es darum geht, ob Du den Rat Deiner Kinderärztin/Deines Kinderarztes hinzuziehen solltest.

Bei bestimmten Notfällen solltest Du sofort mit Deinem Kind zur Ärztin/zum Arzt beziehungsweise in die Notaufnahme gehen. Dazu gehören:

  • Schwere Atemnot

  • Teilnahmslosigkeit

  • Bewusstseinsstörungen (Dein Kind wirkt verwirrt oder ist nicht ansprechbar)

  • Nackensteife

  • Dein Kind krampft oder stürzt grundlos zu Boden

  • Ernsthafte Verletzungen, insbesondere des Kopfes

In anderen Fällen hängt die medizinische Versorgung von der Stärke der Beschwerden und dem Gesamtzustand Deines Kindes ab. Bei bestimmten Symptomen jedoch solltest Du Deine Kinderärztin/Deinen Kinderarzt zeitnah kontaktieren:

Fieber

  • Fieber über 40 Grad Celsius

  • Das Fieber lässt sich nicht senken

  • Fieber bei Babys unter drei Monaten

  • Fieber, das länger als drei Tage andauert

  • Zusätzliche Krankheitsanzeichen wie Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Hautausschlag

  • Fieberkrampf

  • Dein Kind nimmt nicht ausreichend Flüssigkeit zu sich

Was Du außerdem rund um Fieber und erhöhte Temperatur wissen solltest, erfährst Du im Artikel „Fieber bei Babys und Kleinkindern“.

Grippale Infekte

  • Atemnot oder angestrengte Atmung

  • Husten oder Fieber bei Baby unter drei Monaten

  • Husten oder Schnupfen, der länger als eine Woche andauert, sich nicht verbessert oder sogar schlimmer wird

  • Stark bellender Husten

  • Heiserkeit, Atembeschwerden, schnelle Atmung oder Schmerzen beim Atmen

  • Zusätzliche Krankheitsanzeichen wie Durchfall oder Erbrechen

  • Gelb-grünes Schnupfensekret oder starke Kopfschmerzen, die auf eine Nasen-Nebenhöhlenentzündung hinweisen können

  • Ohrenschmerzen, die länger als zwei Tage andauern

  • Eitrige Mandelentzündung

  • Hautausschläge, die auf eine Infektionskrankheit hinweisen können

  • Häufiger oder langanhaltender Schnupfen, der auf eine Allergie hinweisen könnte

Welche Hausmittel bei harmlosen Erkältungen helfen können, verraten wir Dir in unserem Artikel "Schnupfen, Halsschmerzen und Husten bei Babys und Kleinkindern".

Bauchschmerzen

  • Akute, starke Bauchschmerzen (gewölbter oder eingezogener Bauch, Dein Kind bewegt sich kaum oder zieht seine Beine an, ist blass, schreit oder weint)

  • Schmerzen, die sich auch nach einer Stunde nicht verbessern oder wiederkehren

  • Zusätzliche Krankheitssymptome wie anhaltender Durchfall, blutiger Stuhl, häufige Blähungen, Fieber, Erbrechen oder Schüttelfrost

  • Harte, angespannte Bauchdecke

  • Bauchschmerzen, die auch nachts auftreten

  • Dein Kind klagt über einen längeren Zeitraum und ohne erkennbaren Grund über Bauchschmerzen

  • Weißer Stuhlgang

  • Dein Kind trinkt nicht, seine Lippen und Zunge sind trocken und es uriniert seltener als alle sechs Stunden

Erbrechen

  • Zusätzliche Krankheitssymptome wie Fieber und Durchfall

  • Dein Kind erbricht mehrfach ohne ersichtlichen Grund

  • Es trinkt nicht

  • Erbrechen nach einem Sturz oder Unfall

  • Zusätzlich starke Bauchschmerzen

  • Morgendliches Erbrechen auf nüchternen Magen

  • Dein Kind ist auffällig teilnahmslos und ruhig

Kopfschmerzen

  • Kopfschmerzen, die länger als drei Tage andauern

  • Starke Kopfschmerzen, die sich steigern

  • Plötzliche Kopfschmerzen und zusätzliche Krankheitsanzeichen wie Fieber und Nackenschmerzen

  • Kopfschmerzen hinter Stirn oder Wangenknochen bei einem grippalen Infekt

  • Kopfschmerzen, Schwindel und Sehstörungen nach einem Sturz oder Stoß

  • Regelmäßig auftretende Kopfschmerzen

Auch unklare Beschwerden oder ein ungewöhnlicher Gesamtzustand Deines Kindes sind Anlass, ärztlichen Rat zu suchen.

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Wenn Du eines oder mehrere Symptome an Deinem kleinen Entdecker bemerkst, rufe am besten zunächst in der Praxis Deiner Kinderärztin/Deines Kinderarztes an und schildere die Krankheitsanzeichen Deines Kindes. Nach Absprache mit Deiner Ärztin/Deinem Arzt bekommen Du und Dein Kind vermutlich einen zeitnahen Termin für die nächste Sprechstunde oder eine Empfehlung dazu, wie Du seine Beschwerden lindern kannst und was die nächsten Schritte sind. Am Wochenende oder außerhalb der Praxisöffnungszeiten kannst Du Dich auch jederzeit an den lokalen kinderärztlichen Bereitschaftsdienst wenden.

Wann ist Telemedizin eine Alternative?

Dr. Monika Gratzke Medizinsche Leitern von kry

Es gibt allerdings auch noch eine weitere Alternative zum Praxisbesuch: Die Video-Sprechstunde per App. Dr. Monika Gratzke, die medizinische Direktorin der Telemedizin-App KRY hat uns im Interview einige Fragen rund um die digitale Sprechstunde für Erwachsene und Kinder beantwortet.

Wer kann KRY nutzen und was brauche ich für die Sprechstunde?

„Jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, kann bei KRY einen Account erstellen und Arzttermine für sich buchen – unabhängig von der Versicherung. Eltern haben zudem die Möglichkeit, Arzttermine für ihr Kind zu buchen. Im Grunde brauchst Du nur Dich selbst, den Namen Deiner Versicherung und Deine Versicherungsnummer. Wenn Du Dich das erste Mal bei KRY registrierst, wirst Du gebeten, ein paar Angaben zu Deiner Person zu machen, also zum Beispiel Deine Adresse zu hinterlegen.“

Was muss ich beachten, wenn ich einen Termin für mein Kind vereinbare?

„Gib bei der Buchung einfach an, dass die Sprechstunde für Dein Kind ist und vermerke entsprechend seine Symptome. Die Video-Sprechstunde führt dann eine Kinderärztin/ein Kinderarzt durch. Dein Kind sollte natürlich dabei und wach sein.“

Wie läuft die Sprechstunde normalerweise ab?

„Indem Du in der App die Symptome angibst, ist die Ärztin/der Arzt optimal auf Deine Video-Sprechstunde vorbereitet. Anschließend wählst du einen passenden Termin aus, dieser kann sofort (innerhalb von 30 Minuten) oder auch in der Zukunft liegen. Die Ärztin/der Arzt ruft Dich dann zum vereinbarten Zeitpunkt über die KRY App an. Stellt sie/er ein Rezept aus, kannst Du selbst entscheiden, ob Du Dir die Medikamente nach Hause liefern lassen möchtest oder sie in einer Apotheke vor Ort abholen willst.

Grundsätzlich gilt: akute, nicht lebensbedrohliche Fälle sind gut für die Telemedizin geeignet. Die Ärztinnen/Ärzte bei KRY können in diesen Fällen eine Behandlung anraten oder eine erste medizinische Einschätzung geben und die kleine Patientin/den kleinen Patienten gegebenenfalls an eine andere Fachärztin/einen anderen Facharzt überweisen. Bei dringenden Notfällen, die schnelles Handeln erfordern, empfehlen wir, die eigene Ärztin/den eigenen Arzt oder das Krankenhaus aufzusuchen. In den meisten Fällen handelt es sich bei Kindern jedoch um harmlose Beschwerden, wie etwa Allergien, Hautausschläge, Durchfall, Husten oder eine Erkältung.“

Was sind die Vorteile der Video-Sprechstunde mit Kind?

„Einer der großen Vorteile der Telemedizin sind die langen Öffnungszeiten und die kurzen Wartezeiten für einen Termin. Wer kennt es nicht, dass Kinder bevorzugt nach Feierabend oder am Wochenende krank werden? Mit KRY können Eltern auch frühmorgens, am Wochenende oder an Feiertagen ärztlichen Rat erhalten und müssen außerhalb der Praxissprechstunden nicht stundenlang auf einen Termin im Krankenhaus warten.

Gerade als Mama oder Papa ist man selbstverständlich häufig besorgt, wenn es um die Gesundheit des Kindes geht. Dank der Video-Sprechstunde kann Eltern diese Sorge schnell genommen werden. Ein weiterer Vorteil ist die geringe Ansteckungsgefahr. Durch den Wegfall des Aufenthalts im Wartezimmer entfällt auch der Kontakt zu anderen Wartenden. Auch bleibt der Ärztin/dem Arzt mehr Zeit für die Beratung, da sie/er sich anhand Deiner Angaben zu den Symptomen vorbereiten kann. So kann sich die Ärztin/der Arzt voll und ganz auf Dich und Dein Kind konzentrieren. Zu guter Letzt hast Du dank der KRY App natürlich viel weniger Aufwand und sparst Zeit.“

Die Symptome, die Du auf der Liste in diesem Artikel findest, sind natürlich nicht die einzigen, bei denen eine Absprache mit Deiner Ärztin/Deinem Arzt sinnvoll sein kann. Letztendlich kennst Du Deinen kleinen Entdecker am allerbesten und kannst einschätzen, wann Du Deine Ärztin/Deinen Arzt persönlich oder über die Video-Sprechstunde zu Rate ziehen möchtest. Im Zweifel gilt immer: Lieber einmal zu viel als zu wenig! Wir wünschen Dir und Deinem Kind gute Gesundheit.

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