Sissi mit Babybauch – Geburt und Wochenbett

Sissi mit Babybauch: Geburt und Wochenbett

Nach neun aufregenden Schwangerschaftsmonaten war es Ende November 2018 soweit: Unsere LILLYDOO Hebamme Sissi Rasche hat ihr drittes Kind zur Welt gebracht, ein gesundes Mädchen. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute, liebe Sissi!

In dieser vorerst letzten Ausgabe ihrer Kolumne teilt Sissi ihre ganz persönlichen Geburtserfahrungen mit Dir und berichtet von ihrer Hausgeburt im Kreise ihrer Familie.

1. Wie ist Deine Stimmung gerade?

Natürlich war ich nach der Geburt erstmal total euphorisiert. Alles ist so gelaufen, wie wir uns das gewünscht haben und es war einfach wunderschön. Kurzzeitig hatte ich mal einen kleinen Stimmungseinbruch, weil ich genervt war, mich permanent erklären zu müssen, warum ich das Wochenbett so streng einhalte. Gerade, wenn man eine unkomplizierte Geburt hatte, ist das für Außenstehende manchmal schwer nachvollziehbar, da man äußerlich ja keine Probleme zu haben scheint. Da kann es dann selbst in der Familie mal zu Konflikten kommen. Aber wahrscheinlich geht das vielen Frauen im Wochenbett so und inzwischen genieße ich die intensive Zeit einfach in vollen Zügen, die ich mit der kleinen Lilo verbringe.

2. Was sagt Dir Dein Körper?

Ich habe die Geburt körperlich gut gemeistert und konnte direkt danach schon wieder aufstehen, duschen und war dabei kreislaufstabil. Dazu hat vermutlich auch meine gute körperliche Verfassung beigetragen, da ich während der Schwangerschaft so viel Sport gemacht habe. Außerdem hatte ich das Glück, dass außer einer kleinen Dammschürfung keine Geburtsverletzungen entstanden sind.

Die ersten drei Tage haben mir allerdings die Nachwehen ganz schön zugesetzt. Bei Mehrgebärenden sind diese ja generell stärker und auch bei mir waren sie ziemlich heftig, besonders in Kombination mit dem Stillen. Beim Anlegen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das wehenauslösend wirkt. Mein Bauchgurt hat mir da aber ganz gut geholfen: Er stützt die Gebärmutter, die dadurch nicht mehr ganz so viel arbeiten muss, um zu ihrer ursprünglichen Größe zurückzukehren. Nach drei Tagen waren die Nachwehen dann glücklicherweise auch vorbei.

Obwohl ich mich insgesamt gut gefühlt habe, war es ganz wichtig, dass ich die erste Woche komplett im Liegen verbracht habe. Um zur Toilette zu gehen und zum Duschen bin ich natürlich aufgestanden, aber sonst habe ich meinen Beckenboden wirklich geschont. Und auch in der zweiten Woche habe ich noch langsam gemacht und mich ganz viel ausgeruht.

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3. Wie hast Du die Geburt erlebt, auch im Vergleich zu Deinen ersten beiden?

Die Geburt verlief sehr ähnlich zu meinen ersten beiden Entbindungen. Los ging es wieder mit dem Blasensprung und auch die Dauer war mit etwa vier Stunden vergleichbar. Außerdem haben wir uns erneut für eine Hausgeburt entschieden und ich habe wieder im Wasser entbunden. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie andere Frauen das ohne Wasser machen. Für mich wirkt das wie eine natürliche PDA, und das, obwohl ich sonst nicht gerne bade.

Anders war, dass ich diesmal wirklich eine ganz klare Vorstellung hatte, wie ich die Geburt gestalten möchte. Wir hatten uns ja im Vorhinein für eine Familiengeburt entschieden und es war außerdem eine enge Freundin von mir dabei, die Fotos gemacht hat. Letztendlich ist es auch eigentlich genauso verlaufen, wie ich mir das gewünscht habe. Dafür ich total dankbar. :)

Ich habe aber durchaus gemerkt, dass die Geburt meiner ersten Tochter nun schon wieder ziemlich lange her war. Das ist für den Körper echt etwas anderes, ob man nach eindreiviertel Jahren noch eine Geburt hat oder erst sechs Jahre später. In der Endphase habe ich mich wieder ein bisschen an meine erste Entbindung erinnert gefühlt, da ich mich teilweise den Schmerzen etwas hingegeben habe und nicht mehr so fokussiert war. Meine Hebamme hat mich da aber ganz gut wieder zurückgeholt und wenn ich mich ganz auf die Wehe konzentriert habe, war sie auch nicht schmerzhaft. Da haben mir die Hypnobirthing-Techniken wirklich sehr geholfen. Und dann ging es plötzlich ganz schnell und Lilo war da.

4. Wie haben Deine Kinder die Familiengeburt erlebt?

Die Geburt ging ja nachts los und wir haben die Kinder zu einer Phase geweckt, in der ich noch nicht so starke Wehen hatte. So konnten sie sich noch ganz normal mit mir unterhalten und wir haben auch super viel miteinander gelacht. Aber selbst als ich dann später etwas lauter getönt habe (so nennt man das geräuschvolle Veratmen der Wehen), haben sie das denke ich nicht als komisch empfunden. Wir haben den beiden ja ihren Raum gelassen, sie konnten das Zimmer jederzeit verlassen und wenn sie mochten, wiederkommen. Am Ende waren sie dann aber tatsächlich die meiste Zeit bei mir. Es war für sie und uns wirklich schön, wie sie ihre kleine Schwester von Anfang an begrüßen konnten, sie durften auch die Nabelschnur durchschneiden und haben meiner Hebamme bei der U1-Untersuchung assistiert. Man merkt auch jetzt, dass sie durch die Anwesenheit bei der Geburt eine ganz besondere Verbindung zu Lilo haben. Manchmal entbrennt regelrecht ein Streit, wer sie als nächstes halten darf und sie kann sich vor Küssen kaum retten. ;)

5. Wie waren die ersten Tage mit eurem neuen Familienmitglied?

Die ersten Tage waren schön, auch wenn ich mich natürlich erst einmal von der Geburt erholen musste. Da mein Mann leider direkt am nächsten Tag beruflich nach Paris musste, war meine Mama zu Besuch und hat sich um die beiden Großen gekümmert. So konnte ich mich im Bett ausruhen und der Kleinen widmen. Für die U2-Untersuchung kam unser Kinderarzt dann zu uns nach Hause, aber das Ergebnis war zum Glück unauffällig.
Kurzzeitig herrschte mal etwas Aufregung, da mein Sohn Herpes hatte. Das kann für Babys sehr gefährlich sein, daher musste er einen Mundschutz tragen und war furchtbar traurig, dass er seine kleine Schwester nicht küssen durfte. Aber inzwischen ist wieder Ruhe eingekehrt. :)

Wenn Du nun wissen möchtest, wie Sissis Mann Christian diese ganz besondere Geburt erlebt hat, dann schau doch mal bei der ersten Ausgabe unserer Kolumne „Vater werden“ vorbei. Darin verrät Christian unter anderem, worüber seiner Meinung nach viel zu wenige Männer ehrlich sprechen und welche Tipps er anderen Papas mit auf den Weg geben würde.

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